Deutschland

Aktionismus pur: Von der Leyen als Spanien-Retterin

Lesezeit: 1 min
22.05.2013 01:02
Mit EU-Fördergeldern sollen junge Spanier in Deutschland eine Ausbildung oder einen Job erhalten. Dies beschlossen Bundesarbeitsministerin von der Leyen und ihre spanische Amtskollegin. 5000 Leute in vier Jahren sind jedoch höchstens eine symbolische Geste. Die Aktion zeigt, wie hilflos die Politik beim wichtigsten Thema Europas agiert.
Aktionismus pur: Von der Leyen als Spanien-Retterin

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat in Madrid ein Abkommen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit unterzeichnet. In den kommenden vier Jahren sollen rund 5.000 junge Spanier in Deutschland ausgebildet oder beschäftigt werden.

Am Dienstag traf von der Leyen mit ihrer spanischen Amtskollegin Fátima Bánez Garcia zusammen. Die jungen Leute würden in Deutschland „mit offenen Armen empfangen“, sagte die Ministerin. In Deutschland sind circa 33.000 Ausbildungsplätze nicht besetzt (hier).

Zur Finanzierung der Maßnahmen sollen vor allem europäische Finanzmittel genutzt werden. Die Jugend im Süden Europas rechnet mit einem Leben in Armut und Arbeitslosigkeit (hier). In Spanien liegt die Jugendarbeitslosigkeit derzeit bei 56 Prozent (hier). Das ist der zweithöchste Wert in der EU nach Griechenland.

Von der Leyen hat den Vorschlag auf einer Konferenz in Madrid gemacht. Sie beriet dort mit dem ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton, wie man die Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen könne.

Die Steuergelder für den Spanien-Ausflug hätte man sich sparen können: 5000 Leute über vier Jahre verteilt sind eine sympathische und zugleich hilflose Geste.

Sie zeigt, dass eine vom Staat betriebene Schaffung von Arbeitsplätzen nur insoweit wirkt, als dass alle an der Reise Beteiligten Arbeit haben.

Für eine nachhaltige Lösung des Problems reichen die Mittel dagegen nicht.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neuer Habeck-Plan verstört deutsche Export-Wirtschaft
21.09.2023

Ein neuer Vorstoß aus dem Bundeswirtschaftsministerium sorgt in den Reihen der Industrie für komplettes Unverständnis. Minister Robert...

DWN
Politik
Politik Syriens Präsident Assad kehrt nach fast 20 Jahren nach China zurück
21.09.2023

Am Donnerstag ist Syriens Präsident Assad nach China gereist. Dabei geht es um den Wiederaufbau seines Landes und um Chinas wachsende...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Mineralreiche Staaten werden sich ihrer Marktmacht bewusst – doch ein Kartell ist weiterhin keine Option
21.09.2023

Wenn auch das Zeitalter der fossilen Energieträger bei weitem noch nicht abgelaufen ist, so nimmt die Bedeutung von Alternativen in...

DWN
Politik
Politik Ende der Geduld: Polen stoppt Waffenlieferungen an Ukraine
21.09.2023

Polen will die Ukraine nicht mehr mit Waffen versorgen und sich stattdessen auf die eigene Aufrüstung konzentrieren. Ist damit der Weg...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Zinspolitik verprellt europäische Aktienanleger
21.09.2023

Die Fed hat die Zinsen nicht weiter angehoben, signalisiert aber weiter einen straffen Kurs. In der Folge ist nicht nur der Dax im...

DWN
Finanzen
Finanzen Yuan überholt Dollar in Chinas Außenhandel
21.09.2023

Der Yuan baut seinen Vorsprung auf den Dollar in Chinas Außenhandel aus – Symptom strategischer Verschiebungen im globalen Handels- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Erstmals seit 2 Jahren: Bank of England lässt Zinsen unverändert
21.09.2023

Die Bank of England hat ihre Serie von Zinserhöhungen gestoppt, nachdem die Inflation überraschend gesunken war. Die Entscheidung fiel...

DWN
Politik
Politik Steuereinnahmen steigen deutlich, aber Geld ist schon verplant
21.09.2023

Die Steuereinahmen von Bund und Ländern lagen im August knapp 9 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Doch dies ist in der Haushaltsplanung...