Politik

Analysten: Deutsche Bank ist Crash-Kandidat

Lesezeit: 1 min
02.07.2013 00:16
Internationale Bank-Analysten kommen zu dem überraschenden Schluss, dass nicht die italienischen, sondern die deutschen Banken die am meisten gefährdeten der Welt seien. Erster Crash-Kandidat sei die Deutsche Bank, die ihre Risiken aber beharrlich herunterspielt.
Analysten: Deutsche Bank ist Crash-Kandidat

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der deutsche Bankensektor ist Analysten zufolge unterfinanziert und einsturzgefährdet. Paul Gambles, Manager bei dem Finanzunternehmen MBMG International, hält vor allem die größte deutsche Kreditinstitut für gefährdet: Die Deutsche Bank sei „überwiegend fremdfinanziert“ und eine Katastrophe sei bereits absehbar.

Die Deutsche Bank habe eine „schreckliche“ Finanzbasis, die auf „schlechten Vermögenswerten“ aufgebaut sei, sagte Gambles. Die meisten Reformen, die seit 2008 umgesetzt worden seien, seien allein dafür entstanden, „den deutschen Bankensektor am Leben zu halten“. Auch die Eigenkapitalquote der Deutschen Bank sei „grauenerregend“. Nur 1,63 Prozent der Finanzgeschäfte seien mit liquiden Mitteln abgedeckt.

Die Investmentbank Goldman Sachs unterstützt diese Aussagen. Die Deutsche Bank und die französische Crédit Agrocole seien so schlecht kapitalisiert, dass sie die ersten Kandidaten für einen Bailout werden könnten (mehr hier).

Nicht etwa die südeuropäischen Banken seien das Problem: „Deutschland ist das große Problem“, sagte Gambles in einem Video-Beitrag der CNBC. Die deutschen Exporte gewährleisten zwar, dass Deutschland der Motor in Europa bleibe, aber der erwirtschaftete Wohlstand müsse durch Bailouts zurück in die europäische Peripherie transferiert werden, die am Boden liege.

Die Deutsche Bank bezieht zu den Anschuldigungen Stellung: „Zu sagen, wir seien unterkapitalisiert ist nicht korrekt. Gemessen an den Rahmenbedingungen von Basel sind wir eine der am besten ausgestatteten Banken der Welt“, sagte Stefan Krause, Finanzchef der Bank, in einer Reuters-Meldung.

Die Bilanz der Deutschen Bank ist jedoch mit Derivaten verseucht, die ein Ausfallrisiko von 48 Billionen Euro ausmachen können (hier). Deswegen ist das größte deutsche Kreditinstitut auch schon in den Fokus von Finanzermittlern der EU-Kommission gelangt. Zusammen mit zwölf anderen Banken sollen geheime Preisabsprachen beim Derivatehandel erfolgt sein. Darin sollen Börsenbetreiber am Eintritt in den Markt für Kreditausfallversicherungen gehindert worden sein, um die eigenen Gewinn-Margen aufrecht zu erhalten (hier).

Die Deutsche Bank hat sich mit dem Thema bisher nicht ernsthaft auseinandergesetzt. Anshu Jain hatte auf der Jahrespressekonferenz frohlockt, dass die Bank jetzt wieder Vollgas geben könne (hier). Die Bank vertraut offenbar darauf, dass sie als systemrelevante Bank ohenhin vom Steuerzahler gerettet werden wird. Analysten warnen schon seit langem, dass das für die deutschen Zahler ein gewaltiges Problem werden könne (mehr dazu - hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
download.macromedia.com] bgcolor="#000000">plus.cnbc.com] />www.macromedia.com] />
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Politik
Politik Russland stationiert Atomraketen in Weißrussland

Russland weitet seine nuklearen Kapazitäten auf das Territorium des Nachbarlands aus.

DWN
Politik
Politik Landesweite Massenproteste in Israel gegen Justizumbau

In Israel spitzen sich die Massendemonstrationen gegen die geplante Justizreform zu.

DWN
Politik
Politik Regierungskrise? Koalitionsausschuss ohne Ergebnisse vertagt

Innerhalb der Regierungskoalition herrschen Spannungen, die auch nach 20 Stunden Verhandlungen nicht gelöst wurden.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft China und Saudi-Arabien intensivieren Energie-Kooperation

Der saudische Aramco-Konzern baut in China große Anlagen auf. Die Beziehung zu China sei strategischer Natur, so CEO Nasser.

DWN
Politik
Politik Volksentscheid: Berliner lehnen schärfere Klima-Vorgaben ab

Berlin setzt sich vorerst keine ehrgeizigeren Klimaziele: Ein entsprechender Volksentscheid am Sonntag scheiterte.

DWN
Finanzen
Finanzen Wie die Schweiz die Rettung der Credit Suisse erpresste

Die Schweizer Behörden haben brutalen Druck auf Credit Suisse und UBS ausgeübt. Denn noch vor Marktöffnung sollte eine Lösung gefunden...

DWN
Finanzen
Finanzen Orientierung in historisch volatilen Märkten

In volatilen Märkten kann man sehr viel Geld verdienen, aber auch verlieren. Die Zeit des passiven Investierens ist vorbei, meint...

DWN
Politik
Politik Habeck will bestimmte Exporte nach China verbieten

Der grüne Wirtschaftsminister greift zunehmend in die freie Wirtschaft ein - auf Basis politischer Überlegungen.