Finanzen

Britisches Königshaus will Bitcoin-Münzen herstellen

Lesezeit: 2 min
03.12.2013 02:54
Die kleine Kanalinsel Alderney untersteht direkt der britischen Krone. In Kooperation mit der Königlich-Britischen Münzanstalt wird Alderney als erste offizielle Stelle Bitcoin-Goldmünzen prägen. So will die Insel am Bitcoin-Boom mitverdienen und sich als Finanzzentrum für Bitcoin-Dienste etablieren.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Kanalinsel Alderney plant die Herstellung physischer Bitcoin. Es ist die erste offizielle Stelle, die Bitcoin herstellt.

Alderney wird die neuen Bitcoin-Münzen in Zusammenarbeit mit der Königlich-Britischen Münzanstalt produzieren. Entsprechende Pläne werden seit dem Sommer erarbeitet, berichtet die FT. Die Königlich-Britisch Münzanstalt stellt normalerweise limitierte Editionen von Münzen und Briefmarken her, die von Sammlern gekauft werden.

Die Bitcoin-Münze wird Gold enthalten und hat voraussichtlich einen Nennwert von 500 Pfund. Wenn die Internet-Währung zusammenbrechen sollte, die eigentlich durch nichts gedeckt ist, hat der Besitzer zumindest eine geringe Menge Gold in der Hand.

Zudem baut die winzige Kanalinsel eine Reihe von Finanzdienstleistungen auf, die innerhalb der Regulierungen zur Geldwäsche liegen. Dazu gehören Bitcoin-Börsen, Zahlungsdienste und ein Bitcoin-Safe. So will sich Alderney als internationales Finanzzentrum für Bitcoin-Transaktionen etablieren.

Der Bitcoin-Boom in den vergangenen Monaten hat zu massiven Kursanstiegen geführt. In der letzten Wochen war ein Bitcoin auf der Online-Börse Mt.Gox mit 1.242 Dollar erstmals genau so teuer wie eine Unze Gold. Am Sonntag fiel der Bitcoin-Kurs vorübergehend wieder unter die unter die 1.000-Dollar-Marke. Montag liegt wieder darüber.

Für den extremen Kursanstieg der letzten Monate wird vor allem das Interesse der Chinesen verantwortlich gemacht. Bitcoin wird derzeit nirgendwo auf der Welt so massiv gehandelt wie in China (mehr hier).

Kritiker der alternativen Währung warnen vor einer Blase. Befürworter glauben, Bitcoin könnte sich aufgrund seiner Vorteile gegenüber dem Zentralbank-Geld zu einer weltweit akzeptierten Währung entwickeln.

Die Pläne für die Bitcoin-Münze wurden vom Vorsitzenden des Finanzausschusses der Insel forciert und haben die Unterstützung des Präsidenten von Alderney. Das Parlament muss die Pläne noch bestätigen.

David Janczewski, Chef der Königlich-Britischen Münzanstalt, bestätigte, dass Alderney die Prägung einer Bitcoin-Münze plane. Doch zu diesem Zeitpunkt gebe es „nicht mehr als ein Konzept“. Das britische Finanzministerium, dem die Königlich-Britische Münzanstalt untersteht, lehnte eine Stellungnahme ab.

Eine Reihe privater Unternehmen stellen seit Jahren Bitcoin-Münzen her. Um diese zu erwerben, zahlt man zusätzlich zum Bitcoin-Preis einen Aufschlag für die Herstellung der physischen Münze. Es gibt etwa Stückelungen von 0,1 Bitcoin, 0,5 Bitcoin oder 1 Bitcoin.

Die privat hergestellten Bitcoin-Münzen enthalten einen privaten Schlüssel, mit dem man online ein Bitcoin kontrollieren kann. Der private Schlüssel ist auf einer Karte, die sich im Innern der Münze befindet und durch ein Hologramm geschützt ist.

Wenn das Hologramm beschädigt wird, hinterlässt es eine Bienenwabenstruktur und die Münze wird zur Zahlung nicht mehr akzeptiert. Denn offenbar hat jemand den Schlüssel eingesehen und sich online den Bitcoin-Betrag überwiesen.

Die virtuellen Bitcoin, deren Schlüssel in den Münzen verborgen sind, sollen auf Servern in Alderney gespeichert werden.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...