Politik

US-Paranoia: Passagier sagt das Wort „Terrorist“ – und darf nicht mitfliegen

Der Blogger Matthew Klint wollte auf einem Flug der United Airlines ein paar Fotos für seinen Blog machen. Als er der Stewardess erklärte, dass er kein Terrorist sei, bekam diese es mit der Angst zu tun. Der Blogger musste das Flugzeug verlassen, weil er als Sicherheits-Risiko eingestuft wurde.
24.02.2013 00:37
Lesezeit: 1 min

In den USA sollte man in einem Flugzeug am besten das Wort Terrorist nicht mehr aussprechen. Das musste der amerikanische Reise-Blogger Matthew Klint feststellen. Auf einem Flug mit der United Airlines von Newark nach Istanbul zückte er in der Business Class noch vor dem Abflug sein Telefon, um ein Foto zu machen. Kurz darauf erschien eine Flugbegleiterin, die ihn bat, keine Fotos zu machen. Klingt hatte lediglich ein Foto von dem TV-Bildschirm in der Rückenlehne seine Vordermanns gemacht hielt sich aber an das ausgesprochene Verbot.

Doch als er sich der Flugbegleiterin erklären wollte, geriet die Situation außer Kontrolle, wie er in einem Bericht des blogs 'Live and Let’s Fly' auf der Seite Upgrd.com schrieb. „Ich möchte, dass Sie verstehen, warum ich Fotos gemacht habe“, sagte er der Flugbegleiterin. „Ich hoffe, Sie denken nicht, dass ich ein Terrorist bin.“ Er erklärte ihr außerdem, dass er blogge und bot ihr seine Visitenkarte an. Die Flugbegleiterin lehnte die Visitenkarte mit den Worten „Nein, das ist okay“ ab und ging. Kurze Zeit später kam ein Sicherheitsmann, der Matthew Klint anwies, das Flugzeug zu verlassen. „Der Kapitän fühlt sich mit Ihnen auf diesem Flug nicht wohl“, so der Sicherheitsmann. Klint solle seine Sachen nehmen und gehen.

Als Klint bat, den Captain persönlich zu sprechen, kam dieser nach einigem Hin und Her und erklärte, die Flugbegleiterin hätte ihm gesagt, Klint hätte trotz Aufforderung weiter im Flugzeug fotografiert. Matthew Klingt widersprach dem, doch der Captain glaubte ihm nicht. „Wir sind spät dran, ich gebe Ihnen den Rat, das Flugzeug jetzt zu verlassen“, so der Captain. Ansonsten werde er die Polizei rufen. Klint musste das Flugzeug verlassen. „Auch wenn 9/11 vor mehr als einem Jahrzehnt war, hätte ich vielleicht nie das Wort Terrorist in meiner Erklärung benutzen sollen“, schreibt Klingt letztlich. Mittlerweile hat die United Airlines mit ihm Kontakt aufgenommen und eine interne Untersuchung angekündigt – eine Entschuldigung oder Ähnliches gab es jedoch nicht (mehr dazu auf Uprgd.com).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
USA
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...