Politik

Barroso teilt mit: Die Euro-Krise ist offiziell beendet

Lesezeit: 1 min
06.01.2013 01:05
Der Chef der EU-Kommission Barroso sagt, die Risiken für die Eurozone seien verschwunden - die Krise wird nun in Brüssel offiziell für beendet erklärt. Die Märkte hätten verstanden, dass die europäischen Führer den Euro um jeden Preis bewahren werden.
Barroso teilt mit: Die Euro-Krise ist offiziell beendet

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Der Präsident der Europäischen Kommission und Nachfolger von Alfred Nobel Friedensnobelpreisträger José Manuel Barroso teilt mit, dass die Euro-Krise mit Beginn des neuen Jahres unwiderruflich und endgültig beendet ist. Er schließt sich damit der Beurteilung seines Kollegen Herman Van Rompuy, Präsident des Europäischen Rats, an, der vor Weihnachten den Beginn eines hundertjährigen Friedens angekündigt hatte (hier).

Investoren seien zuversichtlich, dass die Eurozone den schlimmsten Teil der Schuldenkrise überstanden habe, zitiert EU Observer den Chef der Europäischen Kommission José Manuel Barroso. „Die Risikowahrnehmung in der Eurozone ist verschwunden“, sagte er in einer Rede vor portugiesischen Diplomaten. „Investoren haben verstanden, dass die europäischen Führer es ernst damit meinen, dass sie alles zum Schutz des Euro tun wollen“, so Barroso.

Barrosos Äußerungen sind auch als Reaktion auf die jüngsten abweichlerischen Tendenzen in Portugals Führung zu verstehen. Denn Anibal Cavaco Silva, der Präsident von Barrosos Heimatland, hatte die Troika in seiner Neujahrsansprache in aller Deutlichkeit kritisiert: Ihre Politik führe in einen „Teufelskreis“ aus wirtschaftlichem Rückgang und niedrigeren Steuereinnahmen (mehr hier).

Barroso räumte ein, dass sich sein Geburtsland Portugal in einer „sozialer Notlage“ befinde. Im Hinblick auf Kritik, dass die von der EU geforderte Kürzungspolitik für die gestiegene Arbeitslosigkeit verantwortlich sei, zeigte er Verständnis: Die EU-Kommission sei bereit, einige Veränderungen an ihren Programmen vorzunehmen „um die sozialen Kosten zu minimieren“.

Schon Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte im Dezember mitgeteilt, der schlimmste Teil der Euro-Krise sei vorbei.

Es besteht kein Anlaß, an den Mitteilungen aus Brüssel aus Brüssel zu zweifeln. Die Kommission hat wirkungsvolle Konzepte entwickelt, um die restlichen noch verbleibenen marginalen Probleme in der Euro-Zone zu lösen.

Dazu zählt, dass zum Beispiel die griechischen Banken kurz vor der Pleite stehen (mehr hier). Außerdem ist aufgrund einer massiven Ausweitung der Euro-Geldmenge die Gefahr von Preissteigerungen so hoch wie nie zuvor (mehr hier).

Zwar befindet sich die europäische Realwirtschaft im Sinkflug, etwa bei den Automobilherstellern, weil die Zahl der Neuzulassungen weiter sinkt (mehr hier). Auch der deutsche Einkaufsmanager-Index ist weiter gefallen und prognostiziert einen wirtschaftlichen Rückgang (mehr hier). Als Folge der schwächelnden Wirtschaft rechnen Beobachter für die Eurozone im Jahr 2013 mit einer deutlich höheren Arbeitslosigkeit (mehr hier).

Aber dafür gibt es ja die EU: Mit der Kraft des positiven Denkens, von Van Rompuy zu Weihnachten verordnet (hier) wird Brüssel den Kontinent sicher zum Erfolg führen, um das Friedensprojekt Euro auch für die nachfolgenden Generationen zu einem spürbaren Erlebnis werden zu lassen.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...