Finanzen

Troika: Griechenland soll Steuern direkt von Bankkonten der Bürger abbuchen

Die Troika schlägt Athen die Einführung einer staatlichen Einzusermächtigung vor. Die griechische Regierung war nämlich nicht in der Lage, ausstehende Steuern in der Höhe von 55 Milliarden Euro einzutreiben. Nun soll Athen die Steuern direkt von den Konten der Bürger abbuchen.
02.01.2013 11:59
Lesezeit: 1 min

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Die griechischen Steuerbehörden sind unverändert unfähig, die fälligen Steuern bei den Bürgern einzutreiben. Hinzu kommt, dass infolge der Renten- und Gehaltskürzungen viele Bürger einfach nicht mehr in der Lage dazu sind, ihre Steuern zu zahlen. Athen muss aus diesen Gründen auf Steuereinnahmen in Höhe von 55 Milliarden Euro verzichten.

Monatlich kommt rund eine Milliarde zu dieser Summe hinzu, wie Kathimerini berichtet. Für 2012 entspricht das einer Neuverschuldung in Höhe von rund 12 Milliarden. Innerhalb des letzten Jahres konnte das griechische Finanzamt gerade mal 1 Milliarde der Altlasten sowie eine Milliarde der Neuverschuldung einfordern.

Diese Steuereinnahmen entsprachen nur knapp den Forderungen der internationalen Gläubiger. Die Troika fordert nun in einem Bericht die griechische Regierung zusätzlich zu Reformen auf. Die Behörden sollen dazu ermächtigt werden, notfalls automatisch auf die Konten der säumigen Steuerzahler zugreifen und die Fehlbeträge abbuchen zu dürfen. Außerdem soll in Erwägung gezogen werden, in Zukunft keine Schulden mehr abzuschreiben.

Die fehlenden Steuereinnahmen sind nur ein Teilproblem der griechischen Schuldenkrise. Immer wieder kommen neue Korruptionsvorwürfe gegen führende Politiker ans Licht (mehr hier). Auch die Exekutive hat mit Skandalen zu kämpfen: der oberste Drogenfahnder soll in Drogengeschäfte verwickelt sein (hier).

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