Der Essener Wahlkreis 120 hatte nach den Wahlen ein sehr knappes Ergebnis zur Folge gehabt. Nur drei Stimmen Vorsprung hatte der CDU Mann Matthias Hauer am Ende vor seiner Gegnerin aus der SPD, Petra Hinz. Damit hatte Hauer das Direktmandat erhalten. Stichprobenartige Nachzählungen kamen jedoch zu einem ganz anderen Ergebnis.
So heißt es von der Wahlleitung:
„Das Wahlamt der Stadt hat alle Wahlniederschriften der Wahlvorstände des Wahlkreises 120 überprüft und bei einigen Wahlniederschriften keine Plausibilität festgestellt. Die Wahlbezirke zu diesen Wahlniederschriften wurden sodann nachgezählt.
Im Ergebnis hat Frau Petra Hinz, MdB, eine Mehrheit von 31 Stimmen gegenüber dem Kandidaten der CDU, Matthias Hauer.“
Plötzlich hatte also die SPD-Frau deutlich mehr Stimmen als der CDU-Kandidat.
Aus diesem Grund hat der Oberbürgermeister als Kreiswahlleiter Essens entschieden, die Stimmen im Wahlkreis noch einmal nachzuzählen. Über 150.000 Stimmen sollen nun am Wochenende noch einmal überprüft werden.
Unabhängig vom Ausgang der Neuauszählung bleiben Hinz und Hauer im Bundestag. Die beiden Wahlkandidaten haben sichere Plätze auf den Landeslisten ihrer Parteien.
Essen war hinsichtlich des Wahlkampfs noch in anderer Hinsicht auffällig geworden. Die Vorsitzende des Wahlvorstands im Wahllokal Schulgebäude Adelkampstraße hatte verschlafen. Sie war die einzige, die einen Schlüssel zur Wahlurne hatte. Eine halbe Stunde zu spät konnte das Wahllokal erst geöffnet werden (hier).