Finanzen

Zyperns Banken brauchen mehr Geld

Zyperns Banken brauchen bereits wenige Monate nach dem Bailout frisches Geld. Kapitalflucht und die Rezession machen den Banken zu schaffen. Zahlen werden die europäischen Steuerzahler.
05.10.2013 01:43
Lesezeit: 1 min

Zyperns Bailout-Program ist alles andere als erfolgreich: Die Kapitalverkehrskontrollen bestehen noch immer und die Wirtschaft sowie die Bankeneinlagen schrumpfen. 1,5 Milliarden Euro mehr als die ursprünglich zur Bankenrettung geplanten Finanzhilfen werden notwendig sein, so Moody’s.

Die Banken des Landes stünden vor „gewaltigen Herausforderungen“, zitiert die Cyprus Mail Moody’s. Die stetig sinkenden Bankeinlagen – die anhaltende Kapitalflucht – belasten die Finanzinstitute (hier). Und die von den Banken gehaltenen Vermögenswerte verschlechtern sich zusehends. Die Starke Rezession führt zu Pleiten und Arbeitslosigkeit. Die Zahl der faulen Kredite steigt. Moody’s zufolge wird die Anzahl der Problemkredite bis Ende des Jahres auf 35 Prozent der Brutto-Darlehen steigen.

Das BIP des Landes ist gegenüber dem Vorjahresquartal um 5,2 Prozent zurückgegangen, so die zypriotische Statistikbehörde Cystat. Und im Juni war die Zahl der Arbeitslosen in Zypern im Vergleich zum Vorjahresmonat um 38 Prozent angestiegen, so das Statistikamt (mehr hier). Für 2013 erwartet die Ratingagentur insgesamt einen Rückgang des BIP um 12 Prozent und um 6,4 Prozent für 2014.

Zusätzlich zu dem Anstieg der faulen Kredite und dem Abfluss der Geldeinlagen sieht Moody’s auch eine Gefahr in der Abhängigkeit der zypriotischen Banken von der Zentralbank. Hier lagen die aufgenommenen Kredite im August bei 11,3 Milliarden Euro.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...