Politik

Syrien: USA sagen Militärschlag mangels Finanzierung ab

In Syrien wird es vorerst zu keinem Militärschlag kommen. Die Amerikaner traten bei den UN den geordneten Rückzug an. Sie haben im Moment auch keine Zeit für einen Krieg - die Staatspleite droht.
27.09.2013 13:50
Lesezeit: 1 min

Die USA und Russland haben sich am Donnerstag auf eine UN-Resolution gegen Syrien geeinigt. Die Amerikaner überließen den Russen das Feld, weil sie im Moment keine Zeit für einen Krieg haben: Das Defizit läuft aus dem Ruder (hier), die Militärs haben den Waffengang verweigert - weil sie ein Feuerwerk im Mittelmeer als Geldverschwendung ansehen (hier).

Im neuen Resolutionsentwurf wird Syrien nicht mehr mit einem Militärschlag gedroht. Das war eine Bedingung der USA, Großbritanniens und Frankreichs. Dem gesamten Sicherheitsrat soll die Resolution am Freitag vorgestellt werden, noch an demselben Tag soll eine Abstimmung erfolgen.

„Noch vor zwei Wochen wäre das Ergebnis der heutigen Nacht unvorstellbar gewesen“, sagte Samantha Power, Botschafterin der USA bei den Vereinten Nationen. Die Einigung sei das Ergebnis intensiver diplomatischer Verhandlungen der vergangenen Wochen gewesen, zitiert sie Reuters. Noch vor wenigen Wochen war Power eine der Hardlinerinnen gewesen, den einen Militärschlag gegen Syrien gefordert hat. Sie zählt zu den engsten Beraterinnen Obamas und war nach dem Schwenk des Präsidenten mehr als frustriert.

Russland ist allerdings nicht von den eigenen Bedingungen abgewichen. Wenn es nach den USA, Frankreich und Großbritannien gegangen wäre, hätte die Resolution die Androhung einer militärischen Intervention und klaren Sanktionen beinhalten müssen.

In der von der UN geforderten Resolution sollte festgelegt werden, dass Syrien zu der Durchführung der Forderungen notfalls auch gezwungen werden könnte (mehr hier). Klare Sanktionen oder eine militärische Intervention sollten die Mittel sein. In dem neuen Kompromiss ist davon nicht mehr die Rede. Die Forderungen der Resolution sind bindend, bewirken aber nicht automatisch militärische Konsequenzen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI statt Ruhestand: Google-Mitgründer Brin kehrt zurück – jetzt wird’s ernst
22.05.2025

Sergey Brin ist zurück – getrieben von der KI-Revolution. Google greift mit neuer Macht an, doch die Fehler der Vergangenheit sitzen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliardär Arnault warnt: EU treibt Industrie in den Abgrund
22.05.2025

Bernard Arnault, der reichste Mann Europas, schlägt Alarm: Die EU spiele mit dem Feuer, während Zölle explodieren und ganze Branchen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Brüssel bremst Billig-Boom: EU erklärt Temu und Shein den Zoll-Krieg
22.05.2025

Die EU greift zur Zollkeule: Mit einer neuen Pauschalabgabe sollen Temu und Shein ausgebremst werden – doch am Ende zahlen Europas...

DWN
Finanzen
Finanzen Immobilien: Banken vergeben deutlich mehr Kredite für Wohnimmobilien
22.05.2025

Die Immobilienpreise waren zeitweise spürbar gefallen, nun kommt der Markt wieder in Fahrt. Verbraucher und Investoren schließen deutlich...

DWN
Finanzen
Finanzen WHO verabschiedet Pandemie-Abkommen inmitten der Finanzkrise: Deutschland sagt weitere Millionen zu
22.05.2025

Der Weltgesundheitsorganisation fehlen in den kommenden zwei Jahren 1,7 Milliarden Dollar (rund 1,5 Mrd Euro), unter anderem, weil die USA...

DWN
Panorama
Panorama Einwanderungsland Deutschland: Jeder vierte Mensch hat einen Migrationshintergrund
22.05.2025

Rund 21,2 Millionen Menschen mit Einwanderungsgeschichte haben im vergangenen Jahr in Deutschland gelebt. Das sind vier Prozent mehr als im...

DWN
Politik
Politik AfD Ausschussvorsitz: Schwarz-Rot verhindert AfD-Politiker - Alle sechs AfD-Kandidatin scheitern
22.05.2025

In sechs Ausschüssen des Bundestags hat die Partei „Alternative für Deutschland“ ein Vorschlagsrecht. Wie die SPD haben CDU und CSU...

DWN
Finanzen
Finanzen Erfolgreich in Kunst investieren: Warum Gemälde, Märkte und NFTs neue Anlagechancen bieten
22.05.2025

Wenn Aktien schwanken und Märkte auf Sicht fahren, wird Kunst zur strategischen Alternative. Wie Gemälde, Sammlerstücke und digitale...