Politik

Ärger für Merkel: CSU-Affäre und Eurokrise gefährden Wiederwahl

Lesezeit: 1 min
03.05.2013 09:17
Der Ärger um die Vetternwirtschaft bei der CSU hat auch Rückwirkungen auf Merkels Beliebtheit in der Bevölkerung. FDP und CSU könnten der Kanzlerin bei der Wahl mehr schaden als ihr lieb ist. Die von der EU geplante Zwangsabgabe für Sparer wirft auch kein gutes Licht auf Merkel.
Ärger für Merkel: CSU-Affäre und Eurokrise gefährden Wiederwahl

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Zufriedenheit der Deutschen mit der Arbeit der Kanzlerin und Finanzminister Schäuble hat deutlich abgenommen. Die Umfragewerte für CDU/CSU sind um drei Prozent gefallen. Eurokrise und Koalitionspartner fallen auf Merkel zurück. Wirklich profitieren kann die SPD davon jedoch noch nicht.

Der Abstand zwischen SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück und Angela Merkel verringert sich langsam. Bei der Frage, wen sie eher als Kanzler wählen würden, wenn es eine Direktwahl gebe, entscheidet sich noch immer die Mehrheit der Befragten für die amtierende Bundeskanzlerin. Dies zeigt die aktuelle Sonntagsumfrage der Infratest dimap im Auftrag der ARD. Merkel verlor jedoch ein Prozent (59%) und Steinbrück konnte innerhalb einer Woche sogar drei Prozentpunkte hinzu gewinnen (28%).

Noch deutlicher zeigt sich die abnehmende Beliebtheit der Kanzlerin bei der Frage, wie zufrieden die Wähler mit der Arbeit der einzelnen Politiker seien. Hier verloren sowohl Merkel als auch Schäuble jeweils drei Punkte.  Merkel und Schäuble sind die zwei deutschen Gesichter, die stetig nicht nur mit der inländischen Politik in Verbindung gebracht werden, sondern vor allem auf europäischen Parkett genauestens beobachtet werden.

Mit Slowenien am Rande eines Bailouts, Uneinigkeit über die Härte der Sparpolitik auf EU-Ebene und Draghis Geldpolitik, die das Vermögen der Sparer auffrisst (hier), stellen die Rolle der deutschen Regierung immer deutlicher infrage. Die langsam Form annehmende Zwangsabgabe für Bankkunden Draghis lockere Geldpolitik tuen ein Übriges (mehr hier). Diese Schritte der EU gefährden beide die Sparguthaben der Steuerzahler.

Doch neben der EU-Politik wird nach der Dauer-kriselnden FDP nun auch die Schwesterpartei zu einer Gefahr für einen Sieg bei der Bundestagswahl im Herbst. Die Affäre um die Vetternwirtschaft der CSU-Abgeordneten im bayerischen Landtag sorgt noch immer für Negativ-Schlagzeilen (hier). Am Freitag will die CSU aber ihren Landesvater Seehofer erneut als Kandidaten aufstellen. Im aktuellen Deutschlandtrend verlor Seehofer aktuell vier Prozentpunkte.

Leistet sich Steinbrück in den kommenden vier Monaten nicht erneut heftige Patzer, könnte die SPD noch deutlich aufholen. Die Schwierigkeiten bei FDP und CSU erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer großen Koalition nach der Bundestagswahl. Derzeit kommen CDU/CSU und FDP zusammen auf 44 Prozent - die Alternative für Deutschland würde aktuell an der 5-Prozent-Hürde scheitern - SPD und Grüne kämen auf 41 Prozent. Mit 26 Prozent ist die SPD allerdings noch weit hinter ihrem Ergebnis bei der Wahl 1994.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Startups: Die Perspektiven fehlen
12.10.2024

Auch für innovative Startups hat Deutschland ein Standortproblem, immer häufiger wird im Ausland gegründet oder ins Ausland abgewandert....

DWN
Panorama
Panorama Tagebuch des Untergangs: Autor Glukhovsky rechnet mit seiner russischen Heimat und Putin ab
12.10.2024

Der russische Kultautor Dmitry Glukhovsky hat im Exil ein "Tagebuch des Untergangs" verfasst, das eine düstere Bilanz seiner Heimat zieht....

DWN
Politik
Politik US-Wahlkampf: Haben Expats in Deutschland entscheidenden Einfluss?
12.10.2024

Zehntausende wahlberechtigte US-Amerikaner leben in Deutschland. Weltweit gibt es Millionen von ihnen. Besonders die Demokraten glauben,...

DWN
Politik
Politik Aufrüstung oder Sozialstaat? Aufrüstung könnte den Sozialstaat bedrohen
12.10.2024

Die Welt rüstet auf. Deutschland, einer der größten Waffenexporteure und Hegemon Europas, hinkt beim Ausbau seiner...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kochroboter und KI: Gastronomie der Zukunft?
12.10.2024

Gastronomiebetriebe in Deutschland setzen zunehmend Roboter ein, um Personalengpässe zu kompensieren – von Küchenaufgaben bis zur...

DWN
Finanzen
Finanzen Schulfach Finanzen: „Bester Hebel, um das Finanzwissen der Deutschen zu verbessern“
12.10.2024

Die Deutschen erzielen mit ihren Geldanlagen kaum Rendite und haben deutliche Wissensdefizite bei der Vermögensanlage. Experten fordern...

DWN
Panorama
Panorama Körpereigener Alarm: Was bei einer Panikattacke passiert
12.10.2024

Panikattacken sind heftige körperliche Reaktionen auf Angst, die Betroffene oft überwältigen. Am Welttag für seelische Gesundheit zeigt...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview zu Argentinien: Javier Milei - was plant der Anarchokapitalist?
12.10.2024

Philipp Bagus, Autor des Buches „Die Ära Milei“, erklärt im Interview mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, warum der libertäre...