Am Freitag hat das Hamburger Unternehmen Conergy beim Amtsgericht einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Das Unternehmen ist pleite. Conergy beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit 1.150 Vollzeit-Mitarbeiter – allein 787 davon in Deutschland. „Die wesentlichen deutschen Tochtergesellschaften werden ebenfalls unverzüglich Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen“, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens.
Seit längerem steckt Conergy in finanziellen Schwierigkeiten. Und im ersten Quartal lag der Umsatz bei lediglich 122,1 Millionen Euro, das meiste davon wurde im Ausland erwirtschaftet (108,1 Mio). Das Ergebnis nach Steuern war ein Minus von 17,8 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal war es ein minus von 14,7 Millionen Euro, so der aktuelle Finanzbericht des Unternehmens. Dennoch heißt es: „Die Unternehmensleitung ist unverändert zuversichtlich, im Rahmen des Insolvenzverfahrens mithilfe eines Investors eine Weiterführung des gesamten Geschäftsbetriebs zu erreichen.“
Damit setzt sich die Krise in der deutschen Solarbranche fort. Erst Anfang Juli teilte Siemens mit, in Deutschland in diesem Bereich 1.700 Stellen abbauen zu wollen (hier). Große Unternehmen wie Q-Cells und Sovello aus Bitterfeld oder das Berliner Unternehmen Inventux sind bereits in Insolvenz gegangenen. Die Konkurrenz aus China ist zu groß. Die deutsche Solarbranche leidet unter dem massiven Wettbewerbsdruck und die deutsche Regierung zeigt nach jahrelangen Subventionen kein Interesse an weiteren Hilfen (mehr hier).