Politik

Wirtschafts-Krise: Iren verlassen massenweise ihre Heimat

Die Folgen den Finanzkrise: Alle sechs Minuten verlässt ein Ire seine Heimat. Vor allem junge Iren kehren ihrer Heimat den Rücken. Im Unterscheid zu den Griechen sprechen die Iren Englisch als Muttersprache. Daher können sie in die USA, nach Australien und Kanada auswandern. Für Europa ist das ein Armutszeugnis.
31.08.2013 03:33
Lesezeit: 1 min

Immer mehr Iren verlassen ihre Heimat. Das Land befindet sich in der Rezession. Die hohe Arbeitslosigkeit vor allem bei Jugendlichen treibt die Iren ins Ausland.

Seit Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 sind 397.500 Iren ausgewandert, berichtet die FT. Das heißt, dass alle sechs Minuten ein Ire seine Heimat verlassen hat. Die meisten von ihnen haben Irland in Richtung Großbritannien, Australien und Kanada verlassen. Sie sind auf der Suche nach Arbeit. Im selben Zeitraum sind 277.400 nach Irland eingewandert, sodass die Netto-Auswanderung bei 120.100 Personen liegt.

Vom Anfang des Jahrtausends bis zum Ausbruch der Finanzkrise hatte Irland noch eine der höchsten Einwanderungs-Raten in der EU. Damals gab es noch reichlich gutbezahlte Jobs. Doch dann dreht sich der Trend um.

Mehr als ein Drittel der Auswanderer sind Jugendliche. Denn fast ein Drittel der 15 bis 24 Jahre alten Iren sind derzeit arbeitslos. Und wer Arbeit hat, bekommt heute deutlich geringere Löhne. Niamh Hourigan, Soziologie-Professor am University College Cork sagte:

„Emigration ist ein Reflex des irischen Volkes in Krisenzeiten. (…) Die Hoffnung ist, dass viele dieser jungen Menschen mit neuen Fähigkeiten zurückkehren können, wenn die wirtschaftlich Lage sich irgendwann wieder bessert.“

Irland ist im ersten Quartal zurück in die Rezession gefallen. Doch es gibt auch ermutigende Zeichen. So sind die offiziellen Arbeitslosenzahlen im Verlauf des letzten Jahres leicht zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 13,7 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 14,8 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten stieg innerhalb eines Jahres um 33.800 Personen auf circa 1,9 Millionen. Doch die Auswanderungswelle hält an.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...

DWN
Panorama
Panorama EU-Prüfer sehen Schwächen im Corona-Aufbaufonds
10.05.2025

Milliarden flossen aus dem Corona-Topf, um die Staaten der Europäischen Union beim Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zu unterstützen....

DWN
Finanzen
Finanzen Estateguru-Desaster: Deutsche Anleger warten auf 77 Millionen Euro – Rückflüsse stocken, Vertrauen schwindet
10.05.2025

Immobilien-Crowdfunding in der Vertrauenskrise: Estateguru kann 77 Millionen Euro deutscher Anleger bislang nicht zurückführen – das...

DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...