Aktuell: Portugal: Fehlkalkulation bringt Defizit-Ziel in Gefahr
Es war der Antrittsbesuch von Antonis Samaras und er war nicht gerade lang. Nur etwa eine halbe Stunde nach seinem Erscheinen gab es bereits die erste gemeinsame Pressekonferenz. Es sei ein „konstruktives Gespräch“ gewesen, sagte der griechische Premier über die Begegnung mit Angela Merkel. Noch einmal betonte er, „wir werden unseren Verpflichtungen treu bleiben, um genauer zu sein, wir sind schon dabei“. Er sei überzeugt, dass auch der Troika-Bericht signalisieren werde, dass die neue Regierung bereits handelt. Und „Taten sind überzeugender als Worte.“ Der Plan der Regierung, „den wir ja umsetzen, wird sehr bald Früchte tragen. Wir werden Ergebnisse erzielen“.
Antonis Samaras betonte jedoch auch, dass der Aufschwung der Wirtschaft von großer Bedeutung sei, um die Ziele erreichen zu können. „Wir sind dabei, gleichzeitig zwei Defizite abzubauen: das Haushaltsdefizit und auch das Defizit in Bezug auf die Glaubwürdigkeit unseres Landes“, fügte er hinzu. „Wir sind ein sehr stolzes Land“, Griechenland wolle nicht von Finanzhilfen abhängig sein. „Griechenland hat enorme Ressourcen“ und das Land brauche lediglich eine Chance zum Wachstum
Auf die Frage, ob er Angela Merkel um mehr Zeit gebeten habe, antwortete Antonis Samaras, „wir versuchen das Programm auf den richtigen Pfad zu bringen. Heute hab ich „vor allem die große Priorität Wachstum angesprochen.“ Griechenland wolle „nicht mehr Hilfen, wir haben nicht um mehr Mittel gebeten, wir brauchen mehr Zeit zum Atmen.“
Auch Angela Merkel zeigte sich zurückhaltend zuversichtlich, wie immer. „Es ist ein guter Anfang gewesen (das Gespräch, Anm. d. Red.) aber es ist auch klar geworden, dass es noch viel zu tun gibt.“ Sie sei jedoch „fest gewillt“, dass „unsrige dazu beizutragen, so wie es in unserer Macht steht“.
Angesprochen auf die diversen Äußerungen einiger Politiker in der Vergangenheit, über einen Austritt Griechenlands und die fehlende Glaubwürdigkeit, machte Antonis Samaras seine Position deutlich: „Solche toxischen Erklärungen, egal aus welcher Richtung sie stammen, können nur negativ sein“. Als Beispiel führte er an, dass ein ranghoher Politiker erklärt hatte, Griechenland würde zu den Drachmen zurückkehren, und das in einem Moment, in dem die Regierung versucht, staatliches Eigentum zu veräußern. „Wer investiert dann noch? Diese Kakophonie schafft dermaßen große Probleme, dass man denkt, man arbeitet umsonst.“ So etwas müsse ein Ende haben.
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