Finanzen

Griechenland: Neue Finanzlücke wegen immer mehr fauler Kredite

Die faulen Kredite, auf denen griechische Banken im Dezember saßen, machten 24 Prozent in den Bilanzen der Geldinstitute aus. Das entspricht mehr als 50 Milliarden und zeigt, dass, trotzdem die meisten Hilfsgelder ins griechische Finanzsystem geflossen sind, weitere Milliardenhilfen notwendig sind.
04.01.2013 01:09
Lesezeit: 1 min

Neben der immensen Staatsverschuldung und der zusammengebrochenen Wirtschaft liegt eines der größten Probleme Griechenlands in dem Finanzsystem des Landes. Die Banken sind nahezu zahlungsunfähig. Kapitalflucht, Kreditklemmen am Interbankenmarkt und faule Kredite führten dazu, dass die Banken an die Unternehmen des Landes kaum mehr Kredite vergaben und so die Talfahrt des Landes weiter verschlimmerten. Aus diesem Grund floss bisher auch ein Großteil der internationalen Finanzhilfen, etwa 50 Milliarden Euro, allein in die griechischen Banken. Beispielsweise 16 Milliarden kamen über die letzte Tranche (hier).

Doch die aktuellen Zahlen aus dem griechischen Finanzsystem zeigen, dass sich die Situation der griechischen Banken trotz der Finanzspritzen keinesfalls verbessert hat. Wie Kathimerini mit Verweis auf griechische Beamte berichtet, sind die faulen Kredite in den Bilanzen der Finanzinstitute sogar massiv angestiegen. Machten sie im Dezember 2011 etwa 16 Prozent in den Bilanzen aus – und damit schon sehr viel – sind sie im Dezember 2012 nun sogar auf 24 Prozent angestiegen. Zum Vergleich: Die faulen Kredite, die die spanischen Banken bedrohen, machen bei den dortigen Finanzinstituten 11,2 Prozent in den Bilanzen aus (hier). Der neue Rekordwert von 24 Prozent in Griechenland entspricht einem Umfang von 55 Milliarden Euro, den die Banken letztlich als Verlust geltend machen müssen. Verglichen mit den etwa 50 Milliarden Euro Finanzhilfen der internationalen Gläubiger für die griechischen Banken reißen diese dementsprechend schon wieder eine neuerliche Finanzlücke von mindestens 5 Milliarden Euro auf.

Weitere Themen

Niedrige Steuern: Moskau bietet Depardieu russische Staatsbürgerschaft an

Banken drosseln Kredite an Privatleute und Unternehmen

Ernst & Young: Arbeitslosigkeit in Eurozone steigt 2013 auf neues Rekordhoch

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Gericht bestätigt: Sächsische AfD darf als rechtsextrem bezeichnet werden
21.01.2025

Der sächsische Landesverband der AfD hatte 2023 gegen die Einschätzung des Verfassungsschutzes Beschwerde eingelegt, die Partei als...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis und Ölpreis: Trumps zweite Amtszeit könnte turbulent für den Rohstoffmarkt werden
21.01.2025

Donald Trump ist zum zweiten Mal US-Präsident – turbulente Zeiten scheinen sicher. Unmittelbare Auswirkungen kommen auf den...

DWN
Panorama
Panorama Macht Elon Musk hier den Hitlergruß? Wirbel um Video im Netz
21.01.2025

Bei einer Parade zu Trumps Amtseinführung reckt Elon Musk den ausgestreckten Arm zum Publikum. Viele wollen darin einen Hitlergruß...

DWN
Politik
Politik Trump erlässt Austritt aus Weltgesundheitsorganisation: "Die WHO hat uns abgezockt"
21.01.2025

Donald Trump verfügt in einem Präsidentenerlass, die Weltgesundheitsorganisation zu verlassen. Die WHO habe schlecht auf die...

DWN
Politik
Politik Trump-Regierung: TV-Moderator, Milliardär, Radikale - wer sind die mächtigsten Köpfe in Trumps Team?
21.01.2025

Die Auswahl der Kandidaten für zentrale Regierungspositionen folgte bei der Trump-Amtseinführung besonderen Kriterien: Medienwirksamkeit,...

DWN
Finanzen
Finanzen Upstart-Aktie: Prognose 2025 - wie die KI des Fintechs den Stellenabbau in Banken beschleunigt
21.01.2025

Bei der Vielzahl neuer AI-Startups und Hi-Tech-Schmieden, die ihre IT-Kompetenz um Künstliche Intelligenz ergänzen und sich dadurch neu...

DWN
Politik
Politik Panamakanal, Migration und Trans-Personen: Trump kündigt Knallhart-Maßnahmen bei Antrittsrede an
20.01.2025

Donald Trump führt als 47. US-Präsident nun offiziell die Geschicke der Vereinigten Staaten. Bei seiner Antrittsrede wiederholte er seine...

DWN
Politik
Politik Trump-Amtseinführung: Erste Maßnahmen nach der Vereidigung - und die Auswirkungen
20.01.2025

Die zweite Amtszeit von Donald Trump beginnt mit weitreichenden Maßnahmen. In den ersten Stunden nach Trumps Amtseinführung sind bereits...