Uli Hoeneß war als Münchner Promi immer gerne in den Medien. Seit siner Selbstanzeige wegegen Steuerhinterziehung sieht er sein Konterfei unterdessen weniger gern, in Zeitungen - kein Wunder, die meisten Schlagzeilen passen nicht zum Bild des Strahlemanns. „Gegen die Exzesse in einigen Berichterstattungen werde ich mich anwaltschaftlich zur Wehr setzen“, sagte Hoeneß dem Münchner Merkur. Für eine Münchner Zeitung „wird das richtig teuer“, ergänzte er. Hier dürfte Hoeneß die Abendzeitung gemeint haben, die von sehr hohen Summen gesprochen hat, die Hoeneß in die Schweiz verbracht haben soll.
Hoeneß meint diese Drohung sehr ernst: Er beschäftigt die besten Anwälte Münchens, und diese werden mit Sicherheit, mit allen rechtlichen Mitteln gegen die Medien vorgehen.
Am Dienstag wird Uli Hoeneß in der Münchner Allianz Arena zum Halbfinale des FC Bayern München gegen den FC Barcelona erwartet. Dort wolle er sich jedoch nicht zum Verfahren äußern, so Hoeneß. „Ich werde einige Wochen ins Land ziehen lassen, ehe ich mich äußere.“ Einen Rücktritt als Bayern-Manager hat er zunächst ausgeschlossen (hier).
Inzwischen hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel von Uli Hoeneß distanziert. Regierungssprecher Seibert teilte am Montag in Berlin mit, dass sie von Hoeneß enttäuscht sei.
Hoeneß selbst hatte sich in einem Interview einmal als Fan von Merkel geoutet. Allerdings, so sagte er auf einem Unternehmer-Kongress, verdiene sie zu wenig. Der Regierungschef eines 80-Millionen-Volks müsse mehr verdienen als 300.000 Euro jährlich brutto.