Finanzen

Luxemburg: Die reichsten Schnorrer in Europa

Vor allem aufgrund seiner enormen Finanzindustrie ist Luxemburg eines der reichsten EU-Länder. Dennoch erhält das Land mehr Geld von der EU, als es zahlt.
13.07.2013 01:44
Lesezeit: 1 min

Die Luxemburger haben im EU-Vergleich ein sehr hohes Durchschnittseinkommen. Dennoch ist das Großherzogtum in der EU Nettoempfänger. Es ist nämlich der Sitz zahlreicher europäischer Institutionen.

Beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf liegt Luxemburg hinter Katar, Liechtenstein, Bermuda und Macao weltweit auf Platz fünf, berichtet das Wirtschaftsblatt. Es ist demnach das reichste Land der EU.

In dieser Rechnung wird allerdings nicht berücksichtigt, dass mehr als 40 Prozent der Arbeitnehmer des 500.000-Einwohner-Landes Pendler aus dem benachbarten Ausland sind. Diese tragen ebenfalls zum Luxemburger BIP bei. Realistisch liegt das BIP pro Kopf kaufkraftbereinigt bei circa 35.000 Euro, irgendwo zwischen den USA und Deutschland.

Die Wirtschaft Luxemburgs kriselt. Das BIP ist im letzten Jahr nur um 0,1 Prozent gewachsen. Das Handelsbilanzdefizit stieg auf enorme 13,8 Prozent des BIP. Doch die enorme Finanzindustrie, die unter der 19-jährigen Regierungszeit Jean-Claude Junckers aufgebaut wurde, trägt circa ein Viertel zum BIP bei. Daher liegt die Leistungsbilanz Luxemburgs mit 5,6 Prozent des BIP im Plus.

Rund 150 Banken sowie mehr als 3.500 Investmentfonds haben ihren Sitz in Luxemburg. Sie verwalten circa zwei Billionen Euro. Doch auch die Finanzindustrie ist in der Krise deutlich geschrumpft.

Dass es nicht schlimmer wird, verdankt Luxemburg auch der EU. Dank der zahlreichen EU-Institutionen im Land ist Luxemburg in der EU ein Nettoempfänger. Obwohl es so winzig ist, bekommt es pro Jahr etwa so viel Geld wie die Slowakei und mehr als Rumänien.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trotz US-Verboten finden chinesische Tech-Giganten Wege, um im KI-Rennen zu bleiben
14.06.2025

Die USA wollen Chinas Aufstieg im KI-Sektor durch Exportverbote für High-End-Chips stoppen. Doch Konzerne wie Tencent und Baidu zeigen,...

DWN
Technologie
Technologie Einsatz von Tasern: Diskussion um „Aufrüstung“ der Polizei
14.06.2025

Taser gelten als umstritten, nun will Innenminister Alexander Dobrindt damit die Bundespolizei ausrüsten. Kritik kommt von Niedersachsens...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividendenstrategie: Für wen sie sich im Aktiendepot lohnen kann
14.06.2025

Mit einer Dividendenstrategie setzen Anleger auf regelmäßige Erträge durch Aktien. Doch Ist eine Dividendenstrategie sinnvoll, wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Krisenmodus in der Industrie: Autohersteller weichen Chinas Regeln aus
14.06.2025

Weil China den Export kritischer Magnetstoffe drastisch beschränkt, geraten weltweite Lieferketten ins Wanken. Autohersteller suchen eilig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft H&M baut Milliardenhandel mit Secondhand-Mode aus
14.06.2025

H&M will das Image der Wegwerfmode abschütteln – mit gebrauchten Designerstücken mitten im Flagshipstore. Wird ausgerechnet Fast...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Atomkraftgegner fordern Ende der Uran-Geschäfte mit Kreml
14.06.2025

Atomkraftgegner wenden sich an die Bundesregierung: Sie fordern einen Stopp russischer Uranlieferungen nach Lingen. Auch die hybride Gefahr...

DWN
Finanzen
Finanzen Teuer Wohnen in Deutschland: Rund jeder Siebte zahlt mehr als halben Monatslohn für Miete
14.06.2025

Nach der Mietzahlung ist bei manchen nicht mehr viel übrig für den Rest des Monats, zeigt eine Studie. Jedoch haben viele Menschen auch...

DWN
Technologie
Technologie Autoren fragen, ob ihre Werke für künstliche Intelligenz genutzt werden können – eine unmögliche Mission?
14.06.2025

Ein Ex-Spitzenmanager von Meta warnt: Wenn KI-Unternehmen vor jedem Training urheberrechtlich geschützte Werke lizenzieren müssten,...