Politik

Spanien verbietet Katalonien Referendum über Unabhängigkeit

Die spanische Regierung hat Katalonien untersagt, ein bindendes Referendum über die Abspaltung von Spanien abzuhalten. Der katalanische Präsident Mas hatte dies für den 9. November 2014 angekündigt. Sein Volk wolle friedlich und demokratisch wählen.
15.12.2013 01:25
Lesezeit: 1 min

Am Donnerstag untersagte die spanische Regierung Katalonien, ein Referendum über die Abspaltung der Region von Spanien abzuhalten. EU-Rats-Chef Herman von Rompuy warnte, ein unabhängiges Katalonien würde nicht mehr Teil der EU sein.

„Die Abstimmung wird nicht durchgeführt werden“, zitiert BBC den spanischen Justizminister Alberto Ruiz-Gallardon. Der Minister reagierte auf die Ankündigung des katalonischen Präsidenten Artur Mas, dass die Region am 9. November 2014 ein Referendum über die Abspaltung von Spanien durchführen wird.

In dem Referendum sollen die Katalonier die Frage beantworten: „Wollen Sie, dass Katalonien ein Staat wird?“ Wird diese Frage bejaht, lautet die zweite Frage: „Wollen Sie, dass dieser Staat unabhängig wird?“

Der katalonische Präsident Mas forderte, dass Spanien „den Willen eines Volkes respektiert, das in Freiheit und absolut friedlich und demokratisch wählen will“. Wenn die spanische Regierung eine rechtlich bindende Abstimmung untersagt, könnte dennoch ein nicht bindendes Referendum abgehalten werden.

Katalonien hat eine starke Wirtschaft und verfügt schon jetzt über ein großes Maß an Autonomie. Laut aktuellen Umfragen sind etwa gleich viele der 7,5 Millionen Katalanen für beziehungsweise gegen eine Abspaltung von Spanien.

EU-Ratspräsident van Rompuy warnte am Donnerstag in Madrid, dass ein unabhängiges Katalonien nicht mehr Teil der EU wäre. „Wenn ein Teil des Territoriums eines Mitgliedsstaates nicht mehr Teil dieses Staates ist, wird dieses Territorium ein neuer unabhängiger Staat. Die Verträge sind auf dieses Territorium nicht länger anwendbar“, zitiert ihn EUobserver.

Er sei aber zuversichtlich, dass Spanien ein vereintes und verlässliches Mitgliedsland der EU bleiben werde, so van Rompuy.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft: Großbaustelle für die neue Regierung
09.03.2025

Die desolate Lage der deutschen Wirtschaft wird eine der größten Herausforderungen für die neue Bundesregierung und das dringendste...

DWN
Panorama
Panorama Ostern: Werden zum Osterfest die Eier knapp?
09.03.2025

Rot, gelb oder grün - bunte Eier stoßen zum Osterfest nicht nur bei Kindern auf Begeisterung. Hunderte Millionen werden jedes Jahr...

DWN
Immobilien
Immobilien Genossenschafts-Wohnungen: Die letzte günstige Wohnoption?
09.03.2025

In Großstädten wie München ist bezahlbarer Wohnraum rarer als Gold. Wohnbaugenossenschaften stellen unter den Prinzipien der Selbsthilfe...

DWN
Technologie
Technologie Solarenergie im Keller: Immer mehr Haushalte speichern Strom
09.03.2025

Wer eine Solaranlage auf dem Dach hat, hat immer häufiger auch einen Batteriespeicher im Keller. Lohnt sich das?

DWN
Panorama
Panorama UN: Europa schlecht auf Kampf gegen künstliche Drogen vorbereitet
09.03.2025

UN-Fachleute warnen vor dem Vormarsch synthetisch hergestellter Substanzen. Sie fordern einen koordinierten internationalen Schutz gegen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ryanair verschiebt Ende der ausgedruckten Bordkarte
09.03.2025

Die Fluggesellschaft Ryanair gibt der ausgedruckten Bordkarte noch eine Gnadenfrist. Passagiere können noch bis Anfang November mit einer...

DWN
Finanzen
Finanzen Trading lernen: Können Sie mit Tradingkursen den Markt schlagen?
09.03.2025

Anbieter von Tradingkursen versprechen hohe Renditen mit dem kurzfristigen Handel von Wertpapieren. Doch ist das realistisch? Kann jeder...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schuldenbremse Wählerbetrug: 500 Milliarden Sonderschulden mit alten Bundestag - Das Ergebnis von CDU und SPD
08.03.2025

Die Wirtschaft sieht für die CDU einen klaren Auftrag für Umsetzung dringende Wirtschaftsreformen. Doch die SPD und auch die Grünen und...