Deutschland

Bundeswehr verliert Material im Wert von 92 Millionen Euro

Die Bundeswehr verleiht Material im großen Stil. Doch wo genau sich die einzelnen Stücke befinden, weiß das Militär nicht. Insgesamt wird Material im Wert von 92 Millionen Euro vermisst. Der Bundesrechnungshof kritisiert die Bundeswehr deswegen seit zwanzig Jahren. Geändert hat sich bis heute nichts.
17.12.2013 03:16
Lesezeit: 1 min

Die Bundeswehr verleiht ihr Material an wissenschaftliche Einrichtungen und zivile Rüstungsunternehmen zu Forschungs- und Entwicklungszwecken. Doch wo genau das Material sich befindet, ist nicht bekannt. Mehr als jeder zweite Rückgabetermin ist um Jahre überschritten.

Seit 1993 bemängelt der Bundesrechnungshof, die fehlende Übersicht der Bundeswehr. Im aktuellen Jahresbericht wird erneut kritisiert, dass sich hierzu nichts geändert habe. So gibt es nicht einmal ein einheitliches IT-Verfahren, um die Ausleihe zu verwalten. Außerdem sei viel zu wenig Personal mit der Verwaltung der Leihgaben betraut.

Bei der Prüfung durch den Bundesrechnungshof waren zuerst sogar Material-Außenstände von 425 Millionen Euro befürchtet worden. Erst mit Hilfe der externen Prüfer konnte die Buchungsdifferenz aufgeklärt werden. Wehrmaterial im Wert von 92 Millionen Euro bleibt aber weiterhin verschollen.

Ein weiterer Vorfall wird durch den Bundesrechnungshof scharf kritisiert. Das Bundesverteidigungsministerium hat einer Bekleidungsfirma für Uniformen fünf Millionen Euro für ein IT-Projekt gezahlt.

Das Geld war bereits in Form einer jährlichen Pauschale an das Bekleidungsunternehmen überwiesen worden. Allerdings wurde die Pauschale nicht ganz ausgeschöpft, übrig blieben fünf Millionen Euro. Das Bundesverteidigungsministerium überließ dem privaten Uniformaustatter das Geld für besagtes IT-Projekt. Dafür gab es aber keinerlei rechtliche Grundlage, so der Bundesrechnungshof.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Slowenien verliert Glanz: Deutsche Firmen zweifeln am Standort
17.06.2025

Deutschlands Wirtschaft verliert das Vertrauen in Slowenien: Hohe Kosten, politische Unsicherheit und Reformstau treiben Firmen in Richtung...

DWN
Technologie
Technologie Starlink gegen den Rest der Welt: Wem gehört der Orbit?
17.06.2025

Während Elon Musk mit Starlink das All kolonisiert, stolpern Amazon, China und Europa hinterher. Geht es im neuen Weltraumrennen wirklich...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber bricht aus! Folgt nun eine Rallye bis 50 USD?
17.06.2025

Anfang Juni hat der Silberpreis die magische Marke von 35 USD pro Unze geknackt und hält sich seitdem beständig darüber. Damit ist er...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Aus Alt wird Auto: EU will Rohstoffe besser nutzen- Mehr Recycling im Auto
17.06.2025

Autos bestehen aus wertvollen Rohstoffen – und viele davon lassen sich wiederverwenden. Damit in Europa künftig mehr Recyclingmaterial...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis vor dem Absturz? Citi warnt vor Ende der Rekordrally
17.06.2025

Der Goldpreis steht auf wackligen Füßen: Nach einem Höhenflug von über 30 % warnt Citigroup vor dem Absturz – kommt jetzt der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft ESG-Wende: Banken öffnen sich für Rüstungsfinanzierung
17.06.2025

Lange galten Rüstungsfirmen als tabu für ESG-Investoren – jetzt vollzieht die deutsche Finanzwelt offenbar eine Kehrtwende. Sicherheit...

DWN
Panorama
Panorama OECD-Bericht zur Klimaentwicklung: Unsere Welt wird trockener – Dürreflächen steigen massiv
17.06.2025

Durch den Klimawandel sind immer größere Flächen von Dürre betroffen – mit schwerwiegenden Folgen für Wirtschaft, Mensch und Umwelt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drohnenhersteller Helsing: Deutschlands wertvollstes Start-up erhält 600 Millionen Euro von Investoren
17.06.2025

Der Drohnenhersteller Helsing sorgt für Schlagzeilen: Mit einer Milliardenbewertung steigt das Rüstungsunternehmen zum wertvollsten...