Politik

Strauss-Kahn wird angeklagt: Ex-IWF Mann droht Gefängnis

Lesezeit: 1 min
28.07.2013 02:59
Der frühere IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn muss sich vor einem französischen Gericht wegen Zuhälterei verantworten. Die Teilnahme an Sex-Partys hat er eingeräumt, Zuhälter sei er jedoch nicht gewesen. Ihm droht eine Haftstrafe von zehn Jahren.
Strauss-Kahn wird angeklagt: Ex-IWF Mann droht Gefängnis

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Dominique Strauss-Kahn, der frühere Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), ist von einem französischen Gericht wegen Zuhälterei angeklagt worden. Noch immer hat er mit den Nachwirkungen seiner Sex-Skandale zu tun, die seine Karriere beendet hatten.

Strauss-Kahn werde zusammen mit zwölf anderen Verdächtigen angeklagt, zitiert die FT die Richter, die einen Prostitutionsring in der nordfranzösischen Stadt Lille untersuchen. Die Anklage erfolgt trotz einer Empfehlung der Staatsanwaltschaft, die Anschuldigungen fallen zu lassen.

Der frühere IWF-Chef hat eingeräumt, zusammen mit Geschäftsleuten und Polizisten an Sex-Partys teilgenommen zu haben. Er bestreitet jedoch, gewusst zu haben, dass die beteiligten Frauen Prostituierte gewesen seien, oder gar als Zuhälter tätig gewesen zu sein.

Strauss-Kahns Anwalt nannte die Anklage seines Mandanten eine Kampagne. Dieser werde „gelassen vor Gericht erscheinen und die Absurdität und die Verirrung des Vorwurfs beweisen“. Dem früheren IWF-Chef drohen eine mögliche Haftstrafe von zehn Jahren und eine Geldstrafe von 1,5 Millionen Euro. Er ist derzeit in Freiheit gegen eine Kaution von 100.000 Euro.

Die Untersuchung des Prostitutionsrings in Lille hat Strauss-Kahns Bemühungen zunichte gemacht, sein öffentliches Leben wieder herzustellen. Dies wurde zerstört, als der damalige IWF-Chef im Mai 2011 in New York festgenommen wurde.

Ihm wurde die versuchte Vergewaltigung eines Zimmermädchens vorgeworfen, mit dem er in einem Hotelzimmer in Manhattan Verkehr hatte. Die Anschuldigungen wurden später wegen erheblicher Zweifel an den Aussagen des Zimmermädchens fallengelassen. Eine Zivilklage gegen Strauss-Kahn wurde nach einer Geldzahlung fallengelassen.

Doch als IWF-Chef musste Strauss-Kahn zurücktreten. Seine Hoffnungen, als sozialistischer Kandidat gegen den damaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy anzutreten, wurden zunichte gemacht. Francois Hollande, der zu diesem Zeitpunkt weit hinter Strauss-Kahn lag, wurde der sozialistische Kandidat und vertrieb Sarkozy aus dem Amt.

Zuletzt war Strauss-Kahn beim russischen Ölkonzern Rosneft untergekommen (hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...